SUCHEN SIE NOCH, ODER FINDEN SIE SCHON?
Die Suche im Internet ist ein Kinderspiel. Doch die Google-Server sind nicht allwissend und können Hilfe gebrauchen. Mit diesen Tipps und Tricks lässt sich die Treffsicherheit der Suchmaschine verbessern.
Die Suche im Internet ist vermutlich die häufigste auf Computern genutzte Anwendung. Google ist unumstrittener Marktführer – in den meisten Fällen liefert keine andere Suchmaschine so gute Ergebnisse. Entsprechend hoch sind Googles Marktanteile. Doch der Algorithmus ist nicht perfekt, und die Maschinen von Google können durchaus etwas Nachhilfe des Menschen gebrauchen. Auf dieser Seite fassen wir die wichtigsten Kniffe zusammen, die zu besseren Suchergebnissen verhelfen.
Für eilige Surfer: Einfache Suche
Wer es eilig hat oder es nicht so genau nimmt, gibt den Suchbegriff ohne Umwege in den Suchschlitz auf der Google-Homepage ein und startet den Suchvorgang. Vielleicht führt die Recherche schon beim ersten Anlauf zum Ziel. Wenn nicht, lassen sich auf der Ergebnisseite die von Google aufgelisteten Links nach verschiedenen Kriterien filtern. So kann man die Suche auf Bilder, auf Videos, auf geografische Karten (Maps) und auf Nachrichtenmeldungen beschränken. Auch auf Bücher, Apps, Shops und Flugverbindungen kann man die Recherche einschränken.
Nützlich ist der Link «Suchoptionen» auf der Ergebnisseite. Hier lassen sich die Treffer nachträglich auf das Land beschränken, in dem man sich gerade befindet. Auch die Sprache des Dokuments und das Datum seiner letzten Aktualisierung kann man als Kriterium definieren. Das kann sinnvoll sein, wenn aktuelle Ereignisse die ungefilterte Ergebnisliste dominieren, man aber gezielt nach älteren Dokumenten suchen möchte. Und schliesslich kann man in den Suchoptionen angeben, dass der Suchbegriff wortwörtlich in den Resultaten enthalten sein muss. Hat man diese Funktion nicht aktiviert, sucht Google nach Eingabe von «Fussball» zum Beispiel auch nach «Fussbällen».
Für Fortgeschrittene: Erweiterte Suche
Noch genauer lässt sich die Suche einschränken, wenn man auf der Google-Homepage unten rechts auf «Einstellungen» und anschliessend auf den Menupunkt «Erweiterte Suche» klickt. Auf der dann folgenden Seite kann man einzelne Wörter ausschliessen, ganze Wortgruppen angeben, Zahlenbereiche festlegen und für die oben bereits erwähnten Landes- und Spracheinstellungen weitere Einstellungen vornehmen. So kann man sich beispielsweise nur Resultate anzeigen lassen, die in Italienisch oder einer beliebigen anderen Sprache verfasst wurden, die aber auf einer Website in den USA oder einem anderen Land liegen. Wenn man beispielsweise seltene Dokumente sucht, von denen man solche Zusatzinformationen besitzt, kann man die Suche auf diese Weise sehr effizient einschränken.
Unter der erweiterten Suche lässt sich auch nach bestimmten Dateitypen recherchieren. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn man einen wissenschaftlichen Artikel benötigt, der als PDF vorliegt. In diesem Fall kann sich auch ein Ausflug auf eine Spezialsuchmaschine von Google lohnen, die man unter der Adresse scholar.google.ch findet.
Die Königsdisziplin: Suchen mit Operatoren
Am meisten lässt sich aus der Google-Suche herausholen, wenn man die sogenannten Google-Operatoren verwendet. Darunter sind Befehle zu verstehen, die direkt in das Eingabefeld getippt werden. Am bekanntesten dürfte die Suche mit Anführungszeichen sein. Die Eingabe von «Fussball» bringt zum Beispiel nur Resultate zum Vorschein, die genau dieses Wort enthalten. Ohne die Anführungszeichen würde Google auch nach dem Plural und allenfalls auch nach anderen Schreibweisen und in anderen Sprachen suchen. Anführungszeichen kann man auf mehrere Wörter und ganze Sätze anwenden. Sucht man beispielsweise nach einem Songtext, von dem man nur einzelne Passagen des Refrains exakt kennt, sind Anführungszeichen zu empfehlen.
Der Anführungszeichen-Operator funktioniert übrigens auch mit einem davor gesetzten Minus-Zeichen. Der Minus-Operator führt dazu, dass Seiten ausgeschlossen werden, die den Suchbegriff enthalten. Ein Beispiel: Wer Informationen über die maximale Laufgeschwindigkeit der Grosskatze Jaguar sucht, möchte nicht mit den Produkten des gleichnamigen Autoherstellers behelligt werden. Einzugeben ist in diesem Fall daher «Jaguar Geschwindigkeit -auto». Hundertprozentig exakt funktioniert dieser Filter allerdings nicht. Wer lediglich «Jaguar -auto» eingibt wird von Google trotzdem vor allem zu den Seiten des Autoherstellers geleitet.
Die Funktionen einiger Operatoren stehen zwar auch innerhalb der geschilderten «erweiterten Suche» zur Verfügung, und für die Eingabe mittels Operatoren ist etwas Übung erforderlich. Dafür aber kann die Verwendung von Operatoren schneller sein, und man kann sie fast beliebig miteinander kombinieren.
Eine Besonderheit stellt der Operator «cache:» dar. Um seine Funktion zu verstehen, muss man sich vor Augen führen, wie die Google-Suche grundsätzlich funktioniert. Bei einer Suchanfrage durchforstet Google das Web nicht in Echtzeit. Vielmehr greift die Suchmaschine auf eine eigene Datenbank zurück, den sogenannten Google-Cache. Die in diesem Cache abgelegten Websites sind umso aktueller, je relevanter sie Google erscheinen. Dann schaut die Suchmaschine nämlich öfter vorbei, um eine aktualisierte Darstellung der Website im Cache abzulegen. Der Cache führt einerseits dazu, dass ganz aktuelle Informationen nicht zwingend über eine Suche gefunden werden. Andererseits hat das aber den Vorteil, dass man unter Umständen verloren geglaubte Informationen doch noch aufspüren kann.
Nimmt der Betreiber einer Website Informationen hastig vom Netz, kann eine kurz danach durchgeführte Suche diese über den Cache immer noch anzeigen. Einzugeben sind in diesem Fall der Suchbegriff plus der Operator «cache:» und die entsprechende Domain. Alternativ kann man in der Ergebnisliste auch nachträglich neben der URL auf das kleine, nach unten gerichtete Dreieck und anschliessend auf «Im Cache» klicken.
Dieser Text erschien am 31. Januar 2016 in der NZZ am Sonntag (online nicht verfügbar).